Dienstag, 4. Oktober 2011

fest der kulturen

Die Gemeinde Eichenau hat ihren Tag der deutschen Einheit heuer wieder mit einem Fest der Kulturen gefeiert. Sieben Prozent der 12.000-Seelen-Gemeinde haben laut ihrem Bürgermeister, Hubert Jung/CSU, einen Migrationshintergrund. Insgesamt 80 Nationen seien vertreten, stellte er in seiner Eröffnungsrede fest. Ein Teil der Betroffenen präsentierte sich und ihre Herkunftsländer - denn, welches Land sie heute Heimat nennen, ist oft nicht ganz klar - durch zahlreiche Aktionen. So kam es zu einer abwechselungsreichen Reise rund um die Welt, von Georgien bis Peru.


Während die peruanische Gemeinde durch die Tanzgruppe Corazón peruana (hier beim Anakonda-Tanz) vertreten wurde, die landestypische Tänze in traditionellen Trachten aufführte und dabei ebenso ihre Professionalität als auch ihren Witz zeigte, präsentierten andere "Zuagroaste" ihre Länder mit Infoständen, musikalischen Darbietungen und Lesungen. Als gemeinsame Aktion aller Teilnehmer hatte Organisatorin Rike Schiele/Grüne ein Weltquiz mit Fragen zu den einzelnen Ländern zusammengestellt. Da Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht, steuerte jede Nation auch etwas zum Buffet bei - von der haitianischen Calalou über singhalesische Currys bis hin zu türkischem Baklava war alles geboten. Einfach köstlich - und dann auch noch hilfreich, da sämtliche Erlöse dem seit Mai existierenden örtlichen Jugendcafé Flachdach und der Haiti-Kinderhilfe zukommen.

A propos Haiti-Kinderhilfe, diese war mit ihrem üblichen Stand mit Kunsthandwerk sowie großen Infotafeln zu ihren Projekten vertreten. Stephan Krause hatte ferner seine Ausstellung "Dein Gesicht ist dein Pass" mit Porträts von Überlebenden des Erdbebens aufgehängt und führte einen siebenminütigen Film über die Lage nach dem Beben vor, den er extra zum Eichenauer Fest der Kulturen fertiggestellt hatte. Darüber hinaus kümmerte sich Haiti auch um die Kinderbetreuung. Die Kleinen konnten hier Geckos aus Pappe bemalen - und das von der Künstlerin Renate Thierjung gestaltete Prunkstück aus Gips - gestalten, das am Ende des Festes Bürgermeister Jung übergeben wurde. Er sollte Dank aller Alt- und Neu-Eichenauer für die Offenheit in der Gemeinde ausdrücken und wird künftig im Eingangsbereich des Rathauses installiert.



Durch das bunte Programm führte übrigens der Niederländer Cornelis de Kemp, der in den Überleitungen von einer Darbietung zur nächsten seinen Gegenübern gekonnt pointierte Geschichten vom Anderssein und von Vorurteilen entlockte. Vielen Dank an alle - oder wie es Daki aus Sri Lanka so treffend ausdrückte: "Ich liebe Eichenau!"

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