Dienstag, 3. Dezember 2013

Donnerstag, 28.11.13



Wie immer frühes Erwachen mit den Kirchenglocken um 5 Uhr. Die Nacht war etwas unruhiger, da auch die Angestellten mit Kindern auf der gleichen Etage schliefen.

Ich selbst konnte fast nicht schlafen, da ich wohl durch die Rüttelstraßen, auf denen wir fast eine Woche lang unterwegs waren, in beiden Beinen bis zur Taille extreme Schmerzen habe. Ich fühle mich wie geschlagen. Wir haben den ersten Termin um 7 Uhr mit dem Landbesitzer. Es dauert, bis wir endlich die Rechnung bekommen. Unser Reifen ist noch nicht geflickt, wir müssen warten.

Wir fahren mit den Eigentümern und mit Guivens und Guerino auf „unser Land“. Dort gehen wir nochmals alle Grenzen ab und wollen auch noch ein weiteres Stück erwerben, damit das Gelände eine rechteckige, geschlossene Form bekommt und wir an der einen Seite komplett die Schlucht, also den kleinen Bach haben. Da wir nicht genau wissen, welche Größe die von uns gewünschte Fläche hat, einigen wir uns darauf, dass die verschiedenen Parzellen umgehend auf unsere Kosten vermessen werden. Nene, der Besitzer an der Straße und gemeinsam mit seiner Schwester auch Besitzer eines weiteren Teils, muss erst wieder abklären, ob die Erbengemeinschaft bereit ist, den hinteren, von uns abgelaufenen Teil bereit ist zu verkaufen. Wir sind uns über die gewünschten Grenzpunkte einig und fahren wieder nach Maissade.

Dort haben wir ein Treffen mit Frau Colas für das Kinderhaus der von ihr 15 betreuten Restaveks, Waisen und Halbwaisen. Wir besichtigen am Dienstag mit ihr und dem Komitee von APOM das Baugelände, welches sehr schön etwas außerhalb von Maissade liegt. Jetzt sind die Kinder in zwei Klassenräumen untergebracht. Daneben ist die Kirche der Baptisten und wir bekommen mit, dass genau neben ihrem Schlafzimmer jeden Morgen und Abend stundenlang ein Prediger mit Mikrofon predigt.

Wir erfassen mit Frau und Herrn Colas die 15 Kinder, machen Fotos und Conny verteilt kleine Geschenke, Lutscher und Kekse. Wir machen das in der Kirche auf dem Schulgelände, und als die Kinder mit ihren Geschenken wieder in die Schulklassen gehen wollen, nehmen ihnen die großen Schulkinder, die auf dem Pausenhof sind, wieder fast alles ab.

Selbst die Pastorin kann nur schimpfen und die Großen laufen einfach lachend weg. Keiner hat was – jeder will was. Das können wir leider nicht beeinflussen.

Nun fahren wir nochmals zur Schule nach Billiguy.

Ein Fluss war besonders kritisch zu überqueren. Davor war bereits in gleicher Breite wie der Fluss ein riesiges, unebenes Sandbett, wenn da die Reifen anfangen zu graben hat man keine Chance, wieder herauszukommen. Guivens hatte am Vortag Baumaterial für die Schule in Billiguy bestellt. Der LKW-Fahrer hat eine Furt mit Palmenzweigen gemacht, was uns heute hilft, über den Sand zu fahren. Der ganze Trampelweg ist voll mit tiefen Gräben und ich kann nur den Hut ziehen, dass der sich der Fahrer des LKWs getraut hat, nach Billiguy zu fahren und das Baumaterial anzuliefern.

In der Schule angekommen sehen wir, wie die Lehrer gemeinsam während der Pause die Bücher einbinden wollen. Es war die Voraussetzung dafür, dass sie Ihre Gehälter bekommen.

Das war im April vereinbart worden und wurde nicht eingehalten. (vgl. Bericht vom Montag, 25.11.) Wir konnten beobachten, wie die Lehrer die Folie genau in der Größe der Bücher abschnitten und dann diese mit dem von uns gekauften Tesa-Paketklebeband auf die Bücher klebten. Jetzt war uns auch klar, warum sie uns am Montag erklärten, dass das Tesa nicht gereicht und sie nicht genug Geld dafür hätten, obwohl Conny am Montagabend ja sieben Rollen in Maissade kaufen konnte und schon am Dienstag einem Lehrer mitgab.

Wir zeigten, wie wir in Deutschland Bücher einbinden, halfen etwas und ernteten Bewunderung und Beifall. Wer will sich wundern - sie hatten es eben noch nie gesehen!

Ein weiterer Punkt unserer Reklamation war, dass die drei verschiedenen Schulbank-Größen unterschiedlich in den Klassen verteilt waren, und dass auch nicht die von uns vorgesehenen 17 Bänke für 34 Kinder, sondern für erheblich mehr bereitgestellt waren. Die Lehrer versprachen am Montag, dass sie die Klassenräume neu gestalten und auch die Bänke umsortieren.

Conny und ich machten wieder Basisarbeit und organisierten mit 4 Schülern aus der 6. Klasse das Umräumen, so dass nun alle Klassen die richtigen Bänke in der Höhe haben und in jedem Raum auch 17 Stück stehen.

Danach folgte eine erneute Besprechung mit dem Schuldirektor Luc. Wir schauen mit ihm seine Buchhaltung an, wie viele Kinder Schulgeld bezahlen, bzw. schon bezahlt haben. Wir stellten am Montag fest, dass die Baptisten-Mission in Port au Prince die Unterstützung für Ihre Kirchen im Land gekürzt hat, da sie nicht mehr genügend Spendenaufkommen hätten.

Für die Schule in Billiguy könnten nur 740 haitianische Dollar im Monat bereit gestellt werden, das sind umgerechnet ca. 70 Euro. Es deckt etwa die Kosten für die Handarbeitslehrerin und den Bauer, die beide stundenweise Unterricht geben. Alle Kosten der Schule einschließlich aller Gehälter müssen über das Schulgeld abgedeckt werden.

Es haben nur etwa acht Kinder pro Klasse bezahlt. Die Region ist einfach bettelarm und die Leute haben auch so gut wie kein Bargeld, vielleicht etwas Mais, Hirse, Kochbananen.

Das Schulgeld beträgt 300 Gourdes im Jahr, umgerechnet also 6 Euro. Selbst wenn alle Kinder alles bezahlten, würde das nur rund 15 % der Personalkosten abdecken. Dabei sind die Lohnkosten bereits halbes Niveau gegenüber Port au Prince. Also, um überhaupt ein bisschen Geld zu bekommen, müssten die Klassen am besten mit 70 Kindern gefüllt werden, auf jeder Bank vier oder fünf Kinder, damit die Lehrer wenigstens überleben können! Es ist keine Lösung in Sicht.

Conny kalkuliert verschiedene Möglichkeiten und es ist uns völlig klar, dass, wenn der Direktor keinen Pfennig von der Mission bekommt, er selbst mit seiner Familie nicht überleben kann, dadurch natürlich auch total unmotiviert ist. Auch er selbst kann keine Lösung erkennen.

Wir bieten an, dass die Schule das Schulgeld behalten darf, um für die laufenden Kosten wie Kreide, Blätter, Stifte aufkommen zu können, und wir für 10 Monate das Gehalt des Schulleiters auch zusätzlich zu den Lehrer übernehmen werden. Wir bestehen aber darauf, dass die Klassen sofort auf 34 Kinder reduziert werden.

Wir stellten fest, dass Kinder in der 3. Klasse sind, die nicht Mal lesen können. Und auch die Lehrer beschwerten sich, dass sie eben immer mehr Kinder, egal wie das Niveau ist, in die Klassen aufnehmen müssen. In der Vorschule sind Kinder von 3 bis 6 Jahren. Wir schlagen vor, dass nur die größeren Kinder als Vorschulkinder aufgenommen werden, weil die kleinen ja noch bei den Familien sein können, und dafür aus der total überladenen 1. Klasse Kinder in die Vorschule zurückversetzt werden können.

Ein weiteres, heikles Thema in der Besprechung mit dem Direktors war, dass sein Sohn, der an der Schule die 2. Klasse unterrichtet, in der letzten Zeit zwei Mädchen geschwängert haben soll. Die Hauptkirche in Maissade besteht auf der Entlassung des Lehrers und der sofortigen Heirat mit einer der Frauen. Nach Auskunft des Direktors soll es aber nur eine Schwangerschaft sein, das Baby sei bereits zwei Monate alt und die zweite Schwangerschaft ein böses Gerücht. Die junge Frau selbst ist nicht auffindbar, weder in Maissade, noch in Port au Prince.

Wir erläutern unseren moralischen Standpunkt und die Vorbildfunktion der Lehrer bei den Kindern und in der gesamten Region. Vater und Sohn wollen die Gerüchte ausräumen. Der Sohn will sich nicht zur Heirat zwingen lassen, da er selbst noch keine Ausbildung hat, wird sich aber im Rahmen um die Mutter und das Kind kümmern.

Wir haben erkannt, dass der Schulleiter total mit der Leitung der Schule überfordert ist. Vielleicht ist er auch einfach nur durch die eigenen Misere so gefangen und flügellahm geworden.

Damit keiner das Gesicht verliert, schlagen wir ihm einen Lehrer als Assistenten vor, der die Leitung der Schule gemeinsam mit ihm teilt. Wir erklären ihm, dass wir der Meinung sind, dass dies einfach eine extreme Aufgabe sei. Er nimmt das Angebot dankend an und wir schlagen gleich den Lehrer der ersten Klasse vor.

Nun kam nochmals eine Versammlung mit allen Lehren. Wiederum folgen lange Erklärungen, wie wir uns vorstellen, dass die Schule geleitet sein soll. Das Wichtigste: Maximal 34 Kinder pro Klasse!

Bei der Auswahl der Kinder bitten wir, speziell den Restavek-Kindern dieser Region eine Chance zu geben. Es erscheine uns völlig egal, ob das Schulgeld bezahlt werden kann oder nicht, es sei unsere gemeinsame soziale Aufgabe.

Wir werden ihnen am Monat Ihre Gehälter bis Dezember in bar auszahlen lassen. Wir verlangen aber nach wie vor, dass alle Bücher eingebunden sind und dass uns über Guivens die Inventurliste nachgereicht wird. Falls nicht, behalten wir wieder einen Teil der Gehälter ein, bis die Konditionen erfüllt sind.

Wir erwarten, dass die 5. und 6. Klasse Aufgaben in der Schule übernimmt. Beispielsweise die Sauberkeit des Geländes, es muss jeden Tag das Klassenzimmer gefegt werden. Eltern, die nicht bezahlen und in der Nähe wohnen, sollen wenigstens monatlich ein Mal mit Wasser den Boden putzen. Wir werden für alle Kinder Trinkbecher und spezielle Eimer mit Hähnen kaufen, damit in der Klasse immer frisches Wasser ist. Die großen Kinder müssen diese Eimer regelmäßig auffüllen. Die Lehrer der beiden Klassen waren etwas überfordert, wie sie das denn schaffen könnten. Wir erklärten aber lange, dass es in einer Schule nicht nur um das Lesenlernen geht, sondern auch darum, sich einzubringen, um Engagement und um das Tragen von Verantwortung.

Wir bekommen noch eine lange Liste mit Wünschen, welche Lernmaterial sie gerne hätten, sie wünschen sich auch ein Buch über Pädagogik. Wir versprechen, alles in Port au Prince zu kaufen und Guivens mitzugeben.

Für die Vorschule haben wir 34 kleine Stühle bestellt und auch 6 Tische in Auftrag gegeben.

Fazit: Wir sind enttäuscht, dass es immer noch nicht so läuft, wie wir es uns vorgestellt haben. Nein, die Realität der Leute vor Ort ist uns teilweise nicht bewusst. Kleine Klassen unterrichten und auf die Kinder wirklich eingehen ist nicht bekannt. Gemeinsames, lautes Auswendiglernen ist an der Tagesordnung, da die Kinder selbst meist keine Bücher und Hefte haben. Und es ist auch pädagogische Normalität für die Lehrer. Wir sind aber sicher, dass wir wieder einen Schritt weitergekommen sind. Wir sind aber auch sicher, dass wir nur etwas erreichen,wenn wir bereit sind, die Lehrer nicht allein zu lassen, sondern ihnen immer wieder dabei helfen, einen weiteren, für sie neuen Schritt zu gehen. Nur so kann es uns gelingen, dass die Schule für die Kinder in der Region eine Chance für ein besseres Leben wird.



Die Zeit drängt, wir wollen spätestens um 3 Uhr Maissade verlassen, damit wir möglichst wenig Strecke in der Dunkelheit fahren müssen.

In Maissade laden wir noch unsere Kartons mit Unterlagen ein, befestigen unsere Taschen mit dicken Sisalstricken auf der Ladefläche, damit uns nicht eventuell unterwegs etwas geklaut werden kann. Es kommt oft vor, dass jemand im Stau auf das Auto springt und mit allem, was er tragen kann, wegrennt.



Wir rattern wieder fast 40 Minuten nach Hinche, durchqueren unsere vier Flüsse. In Hinche hinterlegen wir noch das Schulgeld für die ersten fünf Monate für die Lehrer in California.

Wir tauschen das Lenkrad und Conny übernimmt etwas nach 16 Uhr die Heimfahrt nach Port au Prince. Wir freuen uns, dass wir heute Abend noch in einem Supermarkt Salat kaufen können und ein kaltes Bier. Hoffentlich haben wir nicht wieder platte Reifen.



Roswitha Weiß



Irgendwie hat es geklappt, dass wir in Hinche ankommen, allerdings viel später als wir uns vorgenommen haben. Wir überreichen noch im Vorbeifahren den Scheck für die Lehrer von Californie und fahren sofort weiter. Auf der Strecke wollen wir endlich was essen und suchen nach Bananen und Brot, um wenigstens ein Picknick zu machen, da wir leider das angebotene Essen von Frau Pastor Colas aus Zeitmangel nicht annehmen konnten. Unseren beiden Ingenieure sahen wir die Enttäuschung darüber geradezu an. Leider finden wir keinen Verkaufstand auf unserer Weiterfahrt und kommen kurz vor halb fünf- es dämmert bereits - in eine Straßensperre, hungrig, da seit dem Frühstück schon wieder elf Stunden vergangen sind. Ein Lastwagen steht quer über der Straße, mehrere Autos warten schon davor und denken an einen Unfall. Weit gefehlt. Roswitha hat ein Gespür für solche Situationen entwickelt und will, dass wir uns sofort in die andere Fahrtrichtung stellen. Guivens steigt aus und erkundet die Sache. Schnell ist er wieder bei uns und erzählt, was sich ereignet hat: Vor einigen Tagen wurde ein Richter aus der Region, deren Bewohner als Aufsässige und Rebellen bekannt sind, von einem Bürgermeister festgesetzt, obwohl dieser keinerlei Recht hat, da auch in Haiti die Justiz unabhängig ist. Die Stimmung heizte sich immer mehr auf und wir waren auf der Hut, was noch passieren würde, und damit wir, falls es brenzlig würde, sofort zurück fahren könnten. Derweil kam ein weiterer LKW, dessen Fahrer die Randalierer überreden wollten ebenfalls eine Barriere zu bilden um den dazwischen stehenden Autos den Fluchtweg abzuschneiden. Wir fuhren sofort weiter in die Richtung, aus der wir gekommen waren und beobachteten aus weiter Ferne von der Straße aus, was sich tat. Während der Wartezeit machten wir ein Picknick mit den Sachen, die noch vom Frühstück übrig waren und unserem restlichen Proviant. Eine Schachtel La vache qui Rit - der „Lebensretterkäse“, der jeder Jahreszeit, jeder Temperatur und jedem Geschmack trotzt, einige Tuk-Kekse, Mamba, Marmelade, eine Avocado, vier Pampelmusen - das war’s für vier Leute. Es schmeckte trotzdem hervorragend, der Hunger machte es möglich. Um schnell flüchten zu können, hielten wir die ganze Zeit die Straße im Auge. Nachdem wir etwa eine Stunde gewartet hatten und dann die Info zu uns kam, dass sich die Demonstranten mit Steinen bewaffnet den Berg hoch machten, fuhren wir zur Sicherheit noch ein Stück weiter zurück. Guivens machte den Vorschlag, zur Polizeistation im vorherigen Dorf zurückzufahren, da telefonisch unter der Polizeirufnummer niemand erreichbar war. Auf dem Weg zurück- inzwischen war es stockdunkel, standen Autos, Lastwagen, vollbeladene Tap-Taps und Busse die ganze Strecke entlang. Alle warteten, dass es weiter ging. Nach etwa 10 Kilometern zurück, an der Polizeistation angekommen, die total im Dunkeln lag, da im ganzen Ort der Strom ausgefallen war, erklärte uns der Kommissar, dass sie nichts machen könnten, da angeblich die Polizisten selbst zwischen anderen Straßensperren festsitzen würden und sich zur Wehr setzen müssten. Minustah sei unterwegs, wir sollten zurück fahren und warten. Inzwischen war es nach sechs Uhr. Eigentlich wollten wir vor Dunkelheit in Port-au-Prince angekommen sein. Wir fuhren zurück an unseren Stellplatz und warteten in einer Reihe mit vielen weiteren Geduldigen. Es war stockdunkel, wie es in Deutschland sicher nirgends mehr zu erleben ist. Der Sternenhimmel war phantastisch, jede Minute ging eine Sternschnuppe hernieder, die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht war zu sehen, massenhaft bekannte und unbekannte Sternbilder- eine Entschädigung für die nur scheinbar verlorene Zeit. Endlich, um beinahe 8 Uhr, kamen die Autos der UN-Truppe und räumten die Barrieren zur Seite, lösten zusammen mit der haitianischen Polizei die Demonstration auf und winkte die Fahrzeuge durch. Guivens und Guerino, die sich zu Fuß dem Dorf genähert hatten, riefen um halb 9 Uhr an, dass die Autos fahren könnten. Wir setzten uns sofort in Bewegung, bevor diese Nachricht alle vor uns wartenden Fahrzeuge erreichte, und so konnten wir an den anderen vorbei bis zum Ende der bereits fahrenden Autos gelangen. Im Konvoi ging es durch den Ort Savannette, vorbei an Steinhaufen, umgeworfenen Strommasten, zerstörten Autos, dahinter löste sich die Autoschlange relativ schnell auf und wir konnten bei tiefster Nacht in fast drei Stunden nach Port-au-Prince fahren. Es war gespensterhaft, kaum Verkehr, aber immer wieder Polizeikontrollen, die alle Papiere sehen wollten. Da ich fuhr, aber keinen Führerschein dabei hatte, musste immer Roswithas Führerschein herhalten. In Port-au-Prince angekommen, konnten wir in kurzer Zeit durch Delmas zum Montagne-Noire hochfahren. Noch nie hatten wir die Straße so leer erlebt und trotzdem war viel los, Musik, Kneipen, Menschen zu Fuß unterwegs - aber kein Vergleich zur Situation, die täglich schon morgens um Fünf herrscht, wenn der Verkehr sich in die Stadt hinab staut und man nur im Schritttempo vorwärts kommt. Als wir endlich in unserem Quartier ankommen, gönnen wir uns eine luxuriöse heiße Dusche, Haare waschen bei relativ hohem Wasserdruck und ein frisch bezogenes Bett. Unser Auto mitsamt allen Gepäckstücken und Inhalten sieht aus, als wären wir fünf Wochen in der Wüste unterwegs gewesen. Wir fallen total erledigt ins Bett.

Cornelia Rébert-Graumann

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