Dienstag, 17. Februar 2015

Medico berichtet über die Hilfeleistungen in Haiti

Medico stellte die  Dokumentation „Haitianische Erschütterungen“ ins Netz, in der  die Folgen der Internationalen Nothilfe in Haiti beschrieben werden.
http://www.medico.de/themen/nothilfe/dokumente/-haitianische-erschuetterungen-truegerische-hilfe/4736/
Endlich spricht eine Hilfsorganisation selbstkritisch darüber, was Haiti-Freunde schon lange befürchten und  besprechen.
Das große Versprechen der UNO, in Haiti werde alles besser, konnte bis heute nicht erfüllt werden. Nach wie vor sind drei Viertel der Haitianer ohne Arbeit, die Hälfte der Menschen muss von weniger als zwei Dollar am Tag leben.Tag für Tag sterben Kinder an den Folgen von Unterernährung.
Wie einfach wäre es gewesen, den Menschen das Geld direkt als Nothilfe zu übergeben und dem haitianischen Wirtschaftskreislauf zur Verfügung zu stellen. Wie viele Haitianer hätten sich ein Haus bauen können, wie viele kleine Betriebe hätten einen Arbeiter beschäftigen können, wie viele Kinder hätten zur Schule gehen können, weil ein Familienmitglied einen Verdienst hätte, wie viele Menschen wären vielleicht wieder aufs Dorf zurück gegangen und hätten sich ein Stück Land gekauft, wie viele Menschen hätten das System des bloßen Almosen-Empfangens hinter sich lassen können?
Meine „einfache“ Sicht der Dinge mag dem komplexen Vorgang nicht ganz gerecht werden, aber mir widerstrebt es gewaltig darüber hinweg zu sehen, dass in Haiti kaum Veränderung zum Guten erkennbar ist, aber Unsummen vom gespendeten  Geld nach USA, Kanada und auch nach Europa zurück geflossen sind anstatt den Haitianern als Hilfe zur Selbsthilfe zu dienen. Ich würde drauf wetten, dass etliche der 75% Arbeitslosen heute ein kleines Auskommen hätten, wenn sie das Geld in eigener Verantwortung hätten verwenden dürfen. Jedoch keine Chance, denn Nothilfe scheint international ein gigantisches Geschäftsmodell zu sein, das am profitabelsten für manche Hilfsorganisationen funktioniert, wenn die Hilfesuchenden nicht nach ihren Bedürfnissen gefragt werden.
Cornelia Rébert-Graumann

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