Montag, 16. Februar 2015

Rückgang der Pressefreiheit in Haiti.


Am Donnerstag den 12. Februar veröffentlichte die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) ihre Weltrangliste 2015 für Pressefreiheit. Leider wurde Haiti dabei im Vergleich zum Jahr 2014 von Platz 47 um sechs Plätze zurück gestuft nun auf Platz 53 von 180 Ländern. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2004 wurde für Haiti wieder ein Rückgang der Pressefreiheit verzeichnet.
Ein Teil der Bewertung wird unter anderem über Missbrauchspunkte erstellt, welche die Intensität der Gewalt und Belästigung darstellen, denen Journalisten und Nachrichtenagenturen im Lauf des vergangenen Jahres ausgesetzt waren. Haiti wurde dabei mit einer Gesamtpunktzahl von 25,08 bewertet. 


Dazu schrieb ROG in seinem Bericht:
„Die haitianischen Medien neigen dazu, zwischen Regierungsbefürwortern- und Kritikern zu polarisieren, wobei letztere oft Schwierigkeiten erleben, Zugang zu den von der Regierung gehaltenen Informationen zu erhalten.
Die Regierung zeigte oft eine beunruhigende Feindseligkeit gegenüber ihren Kritikern und den Wunsch, unabhängige Medien zu knebeln. Am 8. April 2014, drohte der Nationale Telekommunikationsrat (CONATEL) bestimmte Radiosender zu sanktionieren, die systematisch falsche Informationen ausstrahlten, um die öffentliche Ordnung zu stören, Institutionen der Republik zu destabilisieren und die Integrität vieler Bürger anzugreifen.
Ein solches Einschüchterungsklima würde die Selbstzensur deutlich fördern und dadurch die Informationsfreiheit untergraben. Journalisten waren auch anderen Formen der Einschüchterung ausgesetzt, einschließlich der durch die Polizei, bei und während verschiedener Proteste.
Das Haitianische Recht sieht immer noch Freiheitsstrafen für Diffamierungen vor. Untersuchungen zur Ermordung von Journalisten seien unannehmbar langsam und Gegenstand von wiederholten Behinderungen, was zu einem störenden Niveau der Straflosigkeit führe.“

Noch schlimmer sieht es in der Dominikanischen Republik aus. Das Nachbarland Haitis liegt in diesem Index auf Platz 65, was aber immerhin eine Verbesserung um 5 Plätze im Vergleich zu 2014 bedeutet. Unverändert zum Vorjahr ist auf Platz 1 Finnland und auf dem letzten Platz Eritrea zu finden. 

Cornelia Rébert-Graumann
Die Rangliste komplett unter folgendem Link: http://index.rsf.org/#!/index-details

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