Sonntag, 6. September 2015

Bericht aus Haiti-Samstag Teil 1



Heute wieder ein Bericht direkt von Roswitha, leider ist er viel zu lang, so dass er in mehreren Teilen erscheint:
Hallo.
Es war eine gute Woche, leider mit einem schlechten Ende. Es werden aber sicherlich auch wieder gute Tage kommen.....
Fuhren am Dienstag ganz früh von Port au Prince nach Banguage. Die Landschaft und die Gegend versöhnt immer wieder mit dem Chaos von Port au Prince. Die Flüsse hatten noch viel Wasser, es ging aber alles gut.
Von weiten sieht man schon zwischen den Bäumen die blauen Dächer, es schaut wunderschön aus.
Die Einfahrt ist wirklich richtig schlimm geworden, speziell da Guerino, als Stadtkind der immer nur Hunger hatte, Reis angepflanzt hat. Der wird sicherlich wunderbar wachsen und wir haben auch genügend Wasser um 3 x im Jahr zu ernten, aber der Untergrund zum Weg ist auch noch nass. Hier muss man eine Lösung finden.
Der Kindergarten, bzw. das ganze Gelände, mit Baustelle Verwalterhaus, provisorischer Schreinerei, Schweißer ......alles ein Chaos. Aber immer positiv -in zwei Wochen, wenn die Kinder kommen wird slles fertig sein!!!!! Planen die Toiletten, die auch sofort angefangen werden, organisieren ein Team, was nur den Bauschutt beseitigt, das Gras und Unkraut hackt, den Aushub entfernt. Die Bauarbeiter haben die lebende Hecke
 Seminar im Bauen mit Holzbausteinen
Zum ersten Mal Büchereinbinden
teilweise zerstört, aber es geht vorwärts. Es wäre sinnvoll Grassoden anzupflanzen, damit eine geschlossene Grasdecke entsteht. Muss man in PaP kaufen. Starten mit dem Aushub den Sandkasten. Die Pavillions, das Projekt Kindergarten wird wunderschön. Es sind heute alle Lehrer da. Wir organisieren einen Tisch und Farah fängt mit dem Training an. Sie hatte schon drei Tage Seminar mit ihnen gemacht. Alle Lehrer haben ja eine 'Ausbildung' und schon Jahre gearbeitet. Sie lernen Bücher einbinden, lernen das Bauen mit Bauklötzen, Memory, Lego, Puzzle, Knetmasse und sie sollen zeichnen. Sie singen gemeinsam Kinderlieder, sollen Geschichten aus den Kindernbüchern vorlesen. Jeden Tag immer wieder fast das Gleiche. Das Singen wid schon besser, aber sie kennen ganz wenige Lieder. Vorlesen geht noch gar nicht. Memory und Puzzle wird langsam. Sie sprechen schlecht Französisch, aber es ist nicht die Sprache, sondern wie man eine Geschichte spannend erzählt, wie man ein Kinderbuch mit Bildern und Zeichnungen für Kinder faszinierend rüberbringt, das haben sie noch nie gemacht. Geht noch gar nicht. Von dem was Farah sich vorstellt und dem was vorhanden ist, sind wirklich Welten dazwischen, und ich muss das Engagement, den Mut und den Eifer von Farah bewundern. Ich denke, wir hätten uns da noch mehr Zeit nehmen müssen und noch viel intensiver suchen müssen. Drei der Lehrer sind relativ offen, zwei extrem ruhig und schüchtern. Farah mischt das Team der Klassen und hofft, dass sie sich ausgleichen.
Wir finden wen, der uns zwei Trommeln machen wird, Rasseln und aus Metall Musikinstrumente. Donnerstags ist immer Markt, Farah und eine Lehrerin kaufen ein Modell der Sandalen für die Schule, eine Plastiktischdecke
und noch andere Kleinigkeiten. Ein Problem ist auch, dass die Lehrer in Maissade wohnen und das Mopedtaxi zur Arbeit einfache Strecke 50 Gourdes (ca.1 Euro) kostet, also 100 Gourdes am Tag. Das ist ein Wahnsinnspreis. Ein Drittel vom Gehalt geht für Fahrgeld weg. Die Strecke Maissade Hinche 10 x soweit, kostet fast das Gleiche.
Abends stellt Farah mir immer die Frage: "was war heute Dein Eindruck mit den Lehrern"?

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